Felix, ernsthaft? Keiner beschwert sich das etwas geändert wurde. Man beschwert sich über die Radikalität der Änderung. Auch wenn du versuchst es krampfhaft zu ignorieren.
Ich ignoriere es nicht, bin aber der Meinung, dass die Aussagen "man macht alles kaputt", "nun ist man ja schon gezwungen, alles niederzubrennen", "Artharia verkommt zu Farmville" usw. einfach übertrieben sind. Zudem bekomme ich auch andere Meinungsbilder. Manche sind durchaus zufrieden mit der Änderung. Manchen geht sie nicht weit genug - die Idee der Siedlungsrechte taucht da auch teilweise auf. Hier vertreten einige sehr laut ihre Meinung; ich muss aber auch diejenigen berücksichtigen, die nicht in diesem Forumsthread auf sich aufmerksam machen.
Und ich muss auch sagen, dass ich manche Äußerungen in diesem Thread wie z.B. diese hier:
Aber da sich bisher niemand der Admins zu einer Äußerung hinreißen lässt, unterstelle, dass sie ihres Spieles überdrüssig sind und nun Stück für Stück bis zur Machtlosigkeit demontieren wollen (ja, das ist eine Provokation auf eine Stellungnahme der Admins zielend).
schon ziemlich unfair gegenüber den Admins finde. Auch wenn es "nur" eine bewusste Provokation ist, geht es unter die Gürtellinie. Ich sehe nicht, wie in einem dermaßen aufgeheizten Umfeld, wo alle drei Posts das Armageddon des Spiels beschworen wird, vernünftig diskutiert werden kann. Aber wenn es schon sein muss, dann benutzt lieber uns Mods als Prellbock als die Admins - dafür sind wir (unter anderem) auch da.
Wenn man eine weitere Änderung erreichen möchte - und das halte ich nicht für ausgeschlossen, da es sich bei dem Update um eine schnelle Lösung handelt, die nicht zwingend Bestand für alle Ewigkeit haben muss - dann wird man das nur durch vernünftige, sachliche Argumentation erreichen. "Epic fail" hilft da genauso wenig wie "Artharia verkommt immer mehr zum Ponyhof". Und erst recht helfen keine Unterstellungen gegenüber den Admins, von wegen sie hätten eh keine Lust mehr oder würden sofort umkippen, wenn nur ein paar Spieler mit persönlichen Nachrichten angeheult kommen.
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Wenn ich an dieser Stelle meine ganz persönliche, wenn auch unmaßgebliche Meinung zum Besten geben darf: Ich finde die aktuelle Lösung ja durchaus gut. Und zwar eben genau aus dem Grund, dass Artharia nicht zu einseitig werden sollte. Aktuell geht fast alles über rohe Kampfkraft. Ein PTO läuft derzeit so ab: Man killt den aktuellen Bürgermeister (eine Frage der Kampfkraft), schafft dann möglichst viele Fremdwähler heran (eine Frage der Aktivität) und schützt dann den neuen Bürgermeister (eine Frage der Kampfkraft). Und so werden die meisten Probleme gelöst. Konkurrenz in der Stadt? Fahndung -> Kampfkraft. Ein Spieler nervt? Umlegen -> Kampfkraft. Natürlich gibt es auch da noch taktische Möglichkeiten. Aber für die meisten Streitfragen entscheidet lediglich, wer wieviel Kampfkraft in die Waagschale werfen kann.
Und das verfehlt meines Erachtens teilweise den Sinn einer Simulation, die eben nicht NUR eine Macht-, sondern auch eine Gesellschaftssimulation ist. Aber der Gesellschaftsaspekt, der politische Aspekt, ist vollkommen untergeordnet. Politik wird nebensächlich, wenn man eine Schlägertruppe mit ausreichender Kampfkraft hat. Wirtschaftliche Macht ist kaum relevant - es sei denn, sie wird zum Bücherschreiben und Jagen verwendet, d.h. zur Steigerung der Kampfkraft. Deswegen das Bohei um Wallenstein: Wenn Kampfkraft alles ist, dann hat man das Gefühl, chancenlos zu sein, wenn die anderen zuviel Kampfkraft auf die Waage bringen (und dann eventuell die Dinge noch nicht ganz sauber abgelaufen sind). Deswegen die Tatsache, dass der "Machtgrad" nur als Spaßrangliste angesehen wird; die wahre Rangliste der Macht ist das "Multitalent". Gerade die Art und Weise, wie der Machtgrad berechnet wird, zeigt aber, dass die ursprüngliche Idee des Spiels eine ganz andere war: Die LP-Zahl ist dort praktisch nicht berücksichtigt.
Deswegen begrüße ich die Änderung: Endlich erlangt wirtschaftliche Macht mal eine andere Bedeutung als nur zur Steigerung der eigenen LP. Jetzt kann man sie für einen politischen Umsturz einsetzen. Kann Leute bestechen, Hütten bauen, anderen ihre Hütten abkaufen. Auch politische Macht wird entscheidend; das Auftreten, die Kontakte entscheiden darüber, wie stark der Widerstand gegen den PTO ist. Wie weit ab wir davon gekommen sind, etwas anderes als den Kampf als Lösung der Probleme anzusehen, zeigt die ernsthaft vorgetragene Behauptung, jetzt sei es ja unmöglich - außer durch Niederbrennen der Stadt - bei einer vollen Stadt noch Hütten zu bekommen.