Oberstes Gebot in unserem Umgang miteinander ist gegenseitiger Respekt. Mir ist persönlich sehr wichtig, dass ich mir die Begründung für eine Entscheidung eines anderen anhöre, ehe ich sie pauschal als dumm oder schwachsinnig bezeichne und ich würde mich freuen, wenn auch alle anderen Bürger Altyns sich darum bemühen würden.
Wer seine Figur im Rollenspiel mal unhöflich agieren lassen möchte, sollte auf irgendeine Art kennzeichnen, dass das Gesagte Rollenspiel ist. So werden Missverständnisse und Streit vermieden. Danke.
Mit Bezug darauf, dass Artharia ein Rollenspiel ist und von mir als solches gspielt wird, möchte ich auch darauf hinweisen, dass (Regierungs-)Entscheidungen - zumindest von meiner Seite aus - nicht unbedingt auf individuellen persönlichen Vorlieben beruhen, sondern auf meiner Einschätzung, was im Rollenspiel nun richtig wäre. Daher rede ich z.B. im Folgenden nicht nur als Spieler vor seinem PC mit euch, sondern auch als Bürger(meister) einer Stadt in einer mittelalterlichen Umgebung. Das nur zum Verständnis.Amtslaufzeit des Rates: Das sehe ich genauso wie du Kithar, Rat und Bürgermeisteramt müssen unabhängig voneinander besetzt werden, um bei jeder Wahl nicht lediglich einen Platzwechsel, sondern einen echten Regierungswechsel herbeizuführen. Die Legislaturperiode des Rates dauert daher nunmehr 14 Tage, der Bürgermeister wird - auch wegen der höheren Macht des Amtes- weiterhin schon alle 10 Tage neu gewählt.
Subventionen: Subventionen sind Hilfsmittel für eine faule aber reiche Regierung...ich denke, wir sind beides nicht
Da die Steuereinnahmen nicht dazu geplant sind, sie einzelnen Bürgern in den Rachen zu werfen, sondern das Gesamtprojekt zu fördern, wird es aus meiner Sicht keine Subventionen in Altyn geben. Wie Kithar schon sagte, haben wir die wichtigsten Stellen in Altyn bereits besetzt, und zwar durch rege Kommunikation in der Planungsphase ... nicht mit Subventionsgierigen, sondern mit aufrichtig fleißigen Personen. Also sollten wir in Zukunft bei Bedarf wiederum so vorgehen.
Steuern: eine Regierung bekommt von den Bürgern die Verantwortung - und damit besonderes Vertrauen - für die Nutzung ihrer Steuergelder. Ihre Pflicht ist daher, über die Nutzung Rechenschaft abzulegen. Eine Regierung die dem Bürger Unsummen aus der Tasche zieht ohne zuvor mitgeteilt zu haben, was sie damit zu tun beabsichtigt, würde berechtigterweise mein Misstrauen erregen. Bis mit dem Rat ein konkreter Finanzhaushalt ausgearbeitet worden ist, habe ich daher beantragt, den Steuersatz auf einen Basiswert von 2% zu senken, der jederzeit nach Bedarf wieder geändert werden kann. In der Zwischenzeit ist jedoch jeder Bürger berechtigt und eingeladen, seine (begründete!) persönliche Meinung über einen vernünftigen Steuersatz hier kundzutun. Und natürlich darüber, welche Stadtgebäude er für besonders sinnvoll hält. Das wird uns die Entscheidung um einiges erleichtern.
Die Basissteuern werden übrigens vorerst für kleine Reperaturarbeiten an den Gebäuden Altyns eingesetzt werden und kommen damit allen Bürgern zugute. Jedoch möchte ich angesichts der aktuellen Baustoffkrise darauf hinweisen, dass diese Kleinstreparaturen den einzelnen Bürger zukünftig nicht davon entbinden sollen und können, selbst Sorge für den Zustand seines Hauses zu tragen. Das ist zugegebenermaßen momentan noch nicht möglich, aber das erste städtische Baumeisterbüro wird zum Glück in wenigen Tagen seine Arbeit aufnehmen und die am gröbsten beschädigten Häuser instandsetzen können. Wer diese Möglichkeit nicht nutzen will und auf eine Renovierung seines Hauses durch Steuergelder spekuliert, muss sich darüber im Klaren sein, dass er dadurch nicht nur dem weiteren Stadtausbau Geld entzieht, sondern durch seine Nachlässigkeit unnötige Kosten erzeugt, die alle tragen müssen: denn wie allen bekannt sein sollte, zerfällt ein Haus ab 25% mehr als doppelt so schnell und erzeugt somit unnötige zusätzliche Reparaturen.
Vogelfreie: Als Spieler ist mir klar, dass es zu dem Thema kontroverse Meinungen gibt und ich kann verstehen, wenn einige ihre Möglichkeiten ungern eingeschränkt sehen. Im Rollenspiel vertrete ich jedoch felsenfest und wohl durchdacht folgende Meinung:
Folgendes ist die Grundlage des Zivilrechtes in Altyn: Jeder Bürger Altyns hat nicht nur das Recht, sich mit dem Schwert gegen Flegel und Banditen zu verteidigen und seine Mitgenossen – egal ob andere Bürger oder sogar die Regierung – um Hilfe anzurufen, sondern zudem die Pflicht, anderen gesetzestreuen Bürgern beistand zu leisten, wenn sie ihn benötigen. Das persönliche Ehrgefühl und das ungeschriebene Gesetz der Gastfreundschaft sollten es auch gebieten, diesen Schutz Fremden, insbesondere Gästen, nicht zu versagen, die Recht und Ordnung in Altyn und ganz Artharia anerkennen. Niemand jedoch hat vor den Göttern das Recht, eigenständig und mutwillig die Persönlichkeitsrechte eines rechtschaffenen Bürgers zu verletzen, indem er Angriffe auf seinen Leib, Leben, Hab und Gut unternimmt. Die Entscheidung über solche Eingriffe obliegt nicht Einzelpersonen, sondern generell und ausschließlich der Gerichtsbarkeit. Diese wird dargestellt durch die Stadtregierung, die vom Bürger anzurufen ist, wenn er seine Rechte von anderen verletzt sieht. Und diese hat die Mittel, Verbrecher für Vogelfrei zu erklären und damit ihre Bekämpfung mit der Rückendeckung des Rechts zu ermöglichen. Wer sich für die eigenständige Durchsetzung persönlicher Interessen mit Gewalt entscheidet und zu diesem Zweck den Pflichten des Gesetzes den Rücken kehrt, verliert konsequenterweise auch den Schutz des Gesetzes. Er macht sich selbst gesetzlos und damit zur Gefahr und zum Feind jeder gesetzlichen Ordnung. Im Interesse dieser Ordnung, nicht nur in Altyn sondern in ganz Artharia, darf eine souveräne Regierung solche Umtriebe nicht unterstützen, sondern muss jede Form von Anarchie schon in den Anfängen im Keim ersticken. Die Verbannung Vogelfreier ist da das einzig richtige Signal und zeigt, dass wir auf der richtigen Seite des Gesetzes stehen.
Kriegsrecht: der Krieg kennt keine Unterscheidung zwischen Gesetzestreuen und Gesetzlosen, er kennt nur Freund, Feind und Neutralen. Folglich ist jede für das Zivilrecht getroffene Entscheidung über Kriminalität im Kriegsfall nicht bindend und kann bei Bedarf zur Wahrung der gemeinsamen Interessen aller von einer souveränen Regierung zeitweilig aufgehoben werden.
Erek, amtierender Bürgermeister von Altyn