Ich halte eine Unterteilung eines Menschen in seinen Ausübungen für fraglich. Ein Beispiel ist die Guttenberg-Affäre. Es wurde argumentiert, dass der wissenschaftliche Betrug direkte Konsequenzen für seine politischen Ämter haben müsse, weil man "die Person nicht einfach trennen kann". Das ist auch logisch. Als Moderator kann man sich lediglich anstrengen, mehr Objektivität als sonst einfließen zu lassen - subjektiv bleibt es aber so oder so. Es wäre zudem naiv zu glauben, dass alle Moderatoren über adäquate Mechanismen verfügen, um die Ebenen (wie gefordert, Spieler vs. Moderator) zu unterscheiden. Selbst wenn man das in das Anforderungsprofil schreiben würde, wäre das schlicht nur ein Hinweis - kein Beweis für die Fähigkeit.
Meiner Ansicht nach sollte es letztlich auf Moderatoren hinauslaufen, die keinen direkten Spielbezug (mehr) haben und entsprechend weniger anfällig für (un)bewusste Subjektivität sind. Denn letztlich beruht das Doppelsystem von spielen vs. moderieren nur auf der Hoffnung, dass die Auserwählten gut unterscheiden können - was ja durchaus zutreffen kann, aber auch dann gilt: Es gibt keine präventiven Regulationsmechanismen, es muss kein stabiler Zustand sein, die Motivation zur Objektivität kann nachlassen usw.
Wenn man das Doppelsystem tatsächlich anwenden will, würde ich auf jeden Fall eine Art Evaluation vorschlagen, weil dies von enormer Wichtigkeit für alle Parteien ist: Für die Entwickler (haben wir die richtigen Leute ausgesucht?), für die Moderatoren (mache ich meinen Job richtig?) und für die Spielerschaft (macht der Moderator einen guten Job?). Dies wäre zumindest ansatzweise eine Möglichkeit, das Doppelsystem mit einer qualitativen Komponente zu verbinden. Trotzdem verweise ich darauf, dass es real unmöglich ist, einen Menschen (gedanklich) zu teilen und ihn entsprechend in mehrere Funktionsschichten einzuteilen / zu unterscheiden.