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Autor Thema: Gedankenexperiment: Wir bauen unsere Zivilisation neu auf  (Gelesen 8379 mal)

reaktionaer

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Gedankenexperiment: Wir bauen unsere Zivilisation neu auf
« am: April 15, 2014, 02:42:50 Nachmittag »
Herro Freunde,


angenommen, wir erfinden eine Zeitmaschine und sind in der Lage, eine Gruppe von, sagen wir, 100.000 Menschen um 1 Mio Jahre in die Vergangenheit zu schicken. Leider haben wir nur die Zeitmaschine aus Terminator 2 zur Verfügung, d. h. wir können nur lebendes Gewebe durch die Zeit senden. Werkzeuge, Bücher oder auch Klamotten  :-* müssen leider zuhause bleiben.


Nehmen wir weiterhin an, die unmittelbaren Bedürfnisse wie sauberes Wasser, ausreichend Nahrung, rudimentäre Gesundheitsversorgung etc. werden erfüllt und es etabliert sich auch keine theokratische oder autoritäre Regierung die den Fortschritt unterdrückt.


Wie lange würde es dauern, bis wir von quasi Null wieder in einem Haus mit Vorgarten, Playstation und DSL-Anschluss leben?


Bonus: Nachdem dieser Zustand erreicht ist, wie viele weitere Epochen vergehen, bis Artharia bugfrei läuft?  ???
« Letzte Änderung: April 15, 2014, 02:54:43 Nachmittag von reaktionaer »
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Antw:Gedankenexperiment: Wir bauen unsere Zivilisation neu auf

Erasmus

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Antw:Gedankenexperiment: Wir bauen unsere Zivilisation neu auf
« Antwort #1 am: April 16, 2014, 08:28:27 Vormittag »
Ich tippe auf zwei bis 3 Generationen.
Die erste ist für den Aufbau zuständig wie Verhüttungszentren, Werkzeugherstellung usw, aber auch erstmal Rohstofförderung
Die Zweite sollte das dann spätestens beenden und mit der dritten müssten wir dann zumindest teilweise in unserem heutigen Standard leben, was ein nicht bugfreies Artharia mit einschließt.
Wo die Gier hinlangt, hat Mäßigung keinen Platz.

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reaktionaer

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Antw:Gedankenexperiment: Wir bauen unsere Zivilisation neu auf
« Antwort #2 am: April 16, 2014, 09:30:55 Vormittag »
Das halte ich für sehr optimistisch, man fängt ja quasi mit einem Faustkeil an und muss erstmal geeignete Werkzeuge (fort-)entwickeln und bei so kleinen Strukturen wie heutige Mikrochips sie haben, halte ich das für fast unmöglich unter 100 Jahren oder so.

Muss ja auch erstmal alles programmiert werden etc. und ob man für wirklich jegliches Fachgebiet einen Experten dabei hat, der das mal eben aus der Hand schüttelt, ist fraglich.

Wenn man sieht, wie weit manche Länder heutzutage hinter den westlichen Staaten zurückliegen, in Landwirtschaft, Maschinenbau, Elektronik usw., obwohl das Wissen "theoretisch" vorhanden ist, stimmt mich das nicht sehr positiv.


Glaube die praktischen Kenntnisse und Erfahrungen die man benötigt, werden hier unterschätzt. China, Russland usw. hinken in der Automobil- und Rüstungsindustrie Deutschland / den USA auch Jahre hinterher, obwohl sie Wirtschaftsspionage betreiben, Experten und Produktionsmaschinen im Westen einkaufen können.
« Letzte Änderung: April 16, 2014, 09:40:31 Vormittag von reaktionaer »
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damnlucker

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Antw:Gedankenexperiment: Wir bauen unsere Zivilisation neu auf
« Antwort #3 am: April 16, 2014, 09:59:04 Vormittag »
einfache werkzeugherstellung und hüttenbau ist denk ihc kein thema... aber dann kommt der knackpunkt.
nicht alle werden genies sein.
also woher das wissen im kopf haben wie man z.b. siliciumwaver für microchips herstellt?
mal ganz abgesehen von den ganzen vorindustrien die man aufbauen muss.
sagen wir unter den teleportierten sind 100 spezialisten der welt.
als erstess müsste man schreiben schreiben schreiben, dass ihr wisen nciht verloren geht
dann müssten aus folgegenerationen sich soviele wie möglich in die materien einarbeiten um den alten stand wiederherzustellen.
also ich schätze schon das es mind. 500 jahre dauert, wenn man bedenkt wieviel wissen die menschheit hat und auf wievielen gebieten. dinge wie autos können vermutlich viel schneller entwicckelt werden, aber was ist mit bereichen der medizin oder der nanotechnologie. da wissen bei weitem nicht so viele menschen auf der welt genau bescheid

Antw:Gedankenexperiment: Wir bauen unsere Zivilisation neu auf

reaktionaer

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Antw:Gedankenexperiment: Wir bauen unsere Zivilisation neu auf
« Antwort #4 am: April 16, 2014, 10:28:39 Vormittag »
Jo.. ein einfaches Automobil kann man natürlich auch mehr oder weniger alleine zusammenschrauben, und einen einfachen Computer auch (Zuse). Aber spätestens wenn man einen PC wie wir ihn kennen haben möchte, wenigstens auf Pentium I Niveau, braucht man vermutlich tausende Ingenieure u. Entwickler, da die CPU ja nicht der komplette Computer ist. Und die brauchen erstmal ein paar Jahre Erfahrung, sofern sie nicht zufällig absolute Experten sind und alles Fachwissen im Kopf behalten haben über all die Jahre bis man überhaupt mal an sowas wie PCs denken kann.

Alleine um nen Fensterheber zu konstruieren und produzieren braucht man wohl einige Hundert Stunden Manpower... die fehlen dann anderswo.
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Antw:Gedankenexperiment: Wir bauen unsere Zivilisation neu auf

damnlucker

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Antw:Gedankenexperiment: Wir bauen unsere Zivilisation neu auf
« Antwort #5 am: April 16, 2014, 10:39:48 Vormittag »
ja, aber man brauch denk ich wirklich nciht lnger als 500jahre, weil wenn man die menschwerdung ansieht wie sie war, vom bauern zur moderne, so denke ich, dass wir rad und feuer und ackerbau usw aus dem ff können und somit mal eben paar 1000 jahre entwicklung überspringen. ich denke dabei, dass die ersten jahrtausende in einer, maximal 2 generationen durch sein werden. aber die letzten 250jahre unserer entwicklung aufgrund der "geringen" anzahl an leuten vermutlich 400jahre brauchen wird.

Antw:Gedankenexperiment: Wir bauen unsere Zivilisation neu auf

Erasmus

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« Antwort #6 am: April 16, 2014, 07:21:50 Nachmittag »
Das wurde nicht spezifiziert, ich ging davon aus, dass die 100.000 Menschen das meiste menschliche Wissen besitzen, also dass man nicht das Rad neu erfinden müsstebzw den Siliciumwaver. Eine Generation ist nebenbei sehr lang, ich meine wie alt werden wir im Schnitt? meine Zeitspanne ist also eher 150 Jahre.

Nimmt man also die Innovation mal beiseite kann man geradlinig darauf hinarbeiten.

Der Größte Knackpunkt dabei sind nicht die letzten 400 Jahre, dass ist relativ triviale Mechanik und Basischemie/physik. Ich denke die letzten 50 Jahre sind schwierig zu rekonstruieren, weil die Werkzeuge dazu immer spezieller werden und auch präziser. Diese Entwicklung läuft vielleicht sogar in Echtzeit ab.
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Antw:Gedankenexperiment: Wir bauen unsere Zivilisation neu auf

bernhardms

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Antw:Gedankenexperiment: Wir bauen unsere Zivilisation neu auf
« Antwort #7 am: April 17, 2014, 04:49:06 Nachmittag »
Was hier bisher vernachlässigt wurde ich der immense Verlust an Wissen bis zur ersten Nachfolge-Generation.
Die erste Zeit geht es ja ums nackte Überleben, da wird das ganze Wissen über IT-Dinge ja in den Hintergrund geraten, fraglich ist ja eh ob man überhaupt so schnell die erforderlichen Wissensspeicher zur Verfügung stellen kann.
Weil die Generation, deren Job in diese Szenario der Bau des ersten Computers ist, kennt sowas dann ja nur noch aus Erzählungen von Opa
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Antw:Gedankenexperiment: Wir bauen unsere Zivilisation neu auf

FelixAquila

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« Antwort #8 am: April 17, 2014, 09:30:18 Nachmittag »
Der Größte Knackpunkt dabei sind nicht die letzten 400 Jahre, dass ist relativ triviale Mechanik und Basischemie/physik.
Ich bezweifle, dass die Feinmechanik der Uhr, das Grammofon, der Verbrennungsmotor, die Batterie, die Stahlverhüttung oder auch nur die Bierbrauerei unter "triviale Mechanik/Chemie/Physik" fallen. Wenn man es nur grob wissen will, ist das sicherlich Schulwissen. Aber wenn man es so genau wissen und können muss, dass man ein brauchbares Produkt herstellen kann, dann braucht man einen Experten, der ganz genau weiß, wie man das konkret macht.


Was man auch bedenken muss, ist das Metallproblem: Um brauchbare Mengen an Metall für allerlei Werkzeuge gewinnen zu können, muss man wiederum über moderne Werkzeuge verfügen, die aber nur mit dem Metall hergestellt werden können, das man aus dem Stein hauen kann.
« Letzte Änderung: April 17, 2014, 09:35:46 Nachmittag von FelixAquila »