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Autor Thema: Reanimierungsidee für die Börse  (Gelesen 2664 mal)

FelixAquila

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Reanimierungsidee für die Börse
« am: Juli 06, 2013, 11:33:18 Vormittag »
Hallo allerseits,

wie mir erklärt wurde, ist die Börse ja faktisch tot. Ich habe mir mal die Beschreibung im Wiki angesehen und mir ein paar Gedanken dazu gemacht.

Welchen Zweck erfüllt eine Börse in Realität? Abgesehen von der Spekulation, die natürlich ein netter Nebeneffekt ist, ist der eigentliche Sinn einer Börse, dass sich Unternehmen zu günstigen Konditionen Geld besorgen können. Bei einer Bank muss man einen Kredit aufnehmen und - abgesehen von dem Problem, diesen zu erhalten - zu festen Zinskonditionen zurückzahlen. Das kann besonders dann problematisch sein, wenn man möglicherweise schlechtere Zahlen schreibt als erwartet. Bei der Börse hingegen gibt man Aktien heraus und zahlt Dividenden nur bei schwarzen Zahlen. Wenn die Aktionäre Pech haben, dann verfällt der Wert der Aktie und sie haben nur noch bedrucktes Papier in der Hand. Wenn sie Glück haben, dann erhalten sie deutlich mehr Dividende als wenn sie das Geld auf der Bank für Zinsen angelegt hätten.

Die Frage ist also: Wer braucht die Börse? Da das Kreditsystem der Banken in Artharia sehr gnädig ist (kein Zinseszins, nur eine vorher festgelegte Gebührenzahlung von x%), werden einfache Handwerker wie z.B. Baumeister kaum ein echtes Interesse daran haben können. Zudem wird einfach nicht genug Rendite erwirtschaftet, als dass es sich lohnen würde, dafür ernsthaft Aktien rauszugeben. Sollte es doch mal finanziell klemmen, dann wird der Baumeister eher mal schnell einen Kredit aufnehmen, als in Zukunft ewig etwas vom Gewinn an die Aktionäre abzudrücken. Ist wie in der Realität auch: Maurermeister Müller wird sich nicht an der Börse refinanzieren. Und noch viel weniger, wenn er einmalig 4-6% Zinsen für einen Kredit zahlen müsste und nicht 15% mit Zinseszinsen wie in Realität.

Sinnvoll wird die Börse nur bei großen Kapitalmengen. Und die einzigen Gruppierungen, die über ausreichend Kapital verfügen (bzw. kurzfristig brauchen können), sind ganze Städte. Für diese kann es auch interessant sein, z.B. bei Kriegsvorbereitungen, für den Stadtausbau oder die Verfolgung mehrerer Vogelfreier, größere Mengen an Schulden aufzunehmen. Warum dies nicht über die Börse regeln? Die Stadt gibt Aktien/Schuldscheine/Bundesanleihen heraus. Diese können von prinzipiell jedem Spieler an einer Börse gekauft werden - das wäre auch zugleich eine weitere Möglichkeit, sein Geld in Sicherheit zu bringen. Das Geld geht dann unmittelbar an die Stadt. Aus den Steuereinnahmen wird dann ein gewisser Anteil wieder in die Dividenden für die Aktionäre abgezweigt; auf diese Weise ist es bei wenig vorausschauendem Verhalten der Stadtführung natürlich auch möglich, dass sich eine große kommunale Verschuldung einstellt, die einen guten Teil der Stadtfinanzen wieder auffrisst. Man kennt das ja aus der Realität. ^^

Bevor ich hier weiter in die Details gehe, würde ich allerdings gerne erst wissen, ob die Idee überhaupt grundsätzlich interessant ist oder nicht...

Antw:Reanimierungsidee für die Börse

Freeedom

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Antw:Reanimierungsidee für die Börse
« Antwort #1 am: Juli 06, 2013, 07:19:50 Nachmittag »
wenn sollte man so eine Idee in die bank integrieren dass wäre lob ausreichend.

Antw:Reanimierungsidee für die Börse

PK

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Antw:Reanimierungsidee für die Börse
« Antwort #2 am: Juli 06, 2013, 08:10:24 Nachmittag »
Das Problem lag glaub ich weniger bei den Möglichkeiten die sich geboten haben, sondern bei den Möglichkeiten zum Missbrauch.

Da war z.B. Aktien für eine Hütte erzeugen - Hütte verkaufen und der Käufer hockt auf den Schulden/Hütte zerfallen lassen/etc. etc. Auch standen wohl die Einnahmen für die Anleger in keinem Verhältnis.

Ich hab das auch nur am Rande mitbekommen.

Irgendwer hat im Forum auch mal geschrieben, dass man Aktien personenbezogen rausgeben kann. Find ich jetzt nicht soo dolle, weil da das Balancing doch stark gestört werden kann.

Was vielleicht eine Lösung wäre: Wenn die Hütte zerfällt, oder wenn man die Hütte verkauft werden die Aktien zurück gekauft. Ähnlich wie beim Kreditausfall.
„Wenn die verhängnisvolle Stunde schlägt, werden die vaterlandslosen Gesellen ihre Pflicht erfüllen und sich darin von den Patrioten in keiner Weise übertreffen lassen.“

Unsere Probleme könnten größtenteils mit einer Fahndung nach FelixAqulia gelöst werden!

Antw:Reanimierungsidee für die Börse

FelixAquila

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Antw:Reanimierungsidee für die Börse
« Antwort #3 am: Juli 06, 2013, 09:14:23 Nachmittag »
Auch das wäre natürlich ein Argument für städtebasierte Aktien/Anleihen: Eine Stadt kann nicht mal eben schnell verschwinden oder abgerissen werden wie eine Hütte. Und die Existenz von Steuereinnahmen garantiert auch die Dividenden bzw. Zinsen auf die Anleihen.

Es ist natürlich prinzipiell denkbar, das auch ins Bankensystem zu übernehmen, aber dann wäre der Aktienteil des Ganzen ziemlich ausgehebelt, und es wären einfach nur simple Anleihen, die eine Stadt bei einer Bank macht. Die Idee bei Aktien ist ja, dass jeder Bürger Aktien kaufen kann und nicht nur Banken.

Antw:Reanimierungsidee für die Börse

Erikardus

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Antw:Reanimierungsidee für die Börse
« Antwort #4 am: Juli 06, 2013, 10:40:13 Nachmittag »
also eigentlich sehe ich keinen bedarf für sowas wie städteanleihen - entweder ist die stadt gut gemanaged, dann bekommt man auch nen kredit "unter der hand" von den bewohnern oder wenns dauerhaft problematisch ist, erhöht man die steuern - bei dauerhaftem manko ist so eine anleihe auch keine lösung, da irgendwann halt das geld wieder reinkommen muss. nur scheut sich manch bürgermeister vor steuererhöhungen und vererbt das problem dann gleich doppelt an seine nachfolger.

oder die stadt ist besetzt/feindlich übernommen/pto-ed, dann dient eine solche anleihe der dauerhaften ausplünderung und schwächung auch nach ende der besatzung.

aus ersterem grund also eher nicht sinnvoll, aus zweiterem kreuzgefährlich. 
bisher konnte ein bürgermeister samt rat höchstens kurzfristig der stadt schaden, indem er die kasse plünderte - mit dem anleihemodell könnte man dann eine stadt dauerhaft kaputt spielen. daher: lieber die finger von lassen.
« Letzte Änderung: Juli 06, 2013, 10:42:52 Nachmittag von Erikardus »

Antw:Reanimierungsidee für die Börse

Erasmus

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Antw:Reanimierungsidee für die Börse
« Antwort #5 am: Juli 07, 2013, 10:32:58 Vormittag »
Der Missbrauch war da weniger das Problem, viel mehr lohnt es sich einfach nicht für einen temporären Kredit dauerhafte Einnahmen zu verlieren. macht man im Gegenzug die Aktien so teuer, dass es sich lohnen würde, kauft sie keiner mehr.

Und dann immer im Hinterkopf, dass man ja dem Aktioninhaber vertrauen muss, dass er sich nicht wie Rufiho damals einfach verabschiedet.

Aber dieses Vertrauen war ja gewollt.

Die Börse an sich aber war komisch, da der Besitzer kaum Vorteile oder Einkünfte dadurch hatte.


Die Idee an sich finde ich aber gar nicht so schlecht, da Städte somit schnell an Geld kommen, und das nicht langsamer und intransparent über einen Personenkredit laufen müsste.
Zeitgleich gibt es einen neuen Kriegsgrund, wenn die Stadt zum Beispiel die Rückzahlung einstellt.(Steuern auf 0%)
Wo die Gier hinlangt, hat Mäßigung keinen Platz.