Erweiterung des Status Gesetzestreu

[PK]

Was mir so vorschwebt ist eine Erweiterung des Status Gesetzestreu. Am besten natürlich eine gänzlich neue Option a la "Pazifist".

Ich meine damit, das Spielern die Möglichkeit gegeben wird, absolut zu 100% friedlich zu spielen ohne beklaut, angegriffen oder ausspioniert zu werden. Es gibt ja sicherlich Spieler, die Artharia primär als Wirtschaftssimulation begreifen und dies entsprechend spielen wollen.

Das Problem was ich dabei sehe liegt im Balancing. Stichwort: Es ist doch unfair sich als "friedlicher" hochzuskillen und anschließend auf Kriegspfad zu gehen.

Für mich wäre so eine Option nur denkbar, wenn man Spionieren und Diebstahl in diesem Modus einfach nicht trainieren kann.

Weitere Möglichkeiten wären:

- keine Gruppenjagd (evtl. unfair wegen der Ausbeute)
- kein Bürgermeister (wegen der Kriegsmaschinen - Und Städte müssen irgendwie Krieg führen. Hier sehe ich eine Vielzahl von Problemen. Was z.B. wenn eine Stadt eher kriegerisch ist, aber die Hälfte der Bewohner friedliche Leute die unter einem Krieg zu leiden hätten - Lösung: evtl. keine Beschädigungen der Gebäude im Kriegsfall)
- Auf alle Fälle ein schwerer Wechsel zwischen den Optionen. Nur einmal im halben Jahr oder ähnliches schwebt mir vor, sonst wechselt ja jeder laufend hin und her. Das ist ja nicht Sinn der Sache.

Um irgendwelche Ausuferei zu vermeiden könnten die Pazifisten natürlich auch gejagd werden, nur müssten sie dafür auf die Fahndungsliste. Vielleicht zum doppelten Preis um gegenseitigen Missbrauch zu vermeiden...

Ihr seht, mir geht da vieles durch den Kopf

Was würdet ihr davon halten?

[FinnHenson]

Bevor jetzt gleich die Wölfe kommen und deine Idee zerreißen: Ich finde das ne ganz spannende Idee. Einzige Ergänzung: Pazifisten sollten auch BM werden können, dann aber keine Angriffsmöglichkeiten haben. Wenn sich eine Stadt einen Pazifisten zum BM wählt, weiß sie, dass sie dann keine Kriege führen kann.

[Erasmus]

<- Wolf.  Das hier ist eine Machtsimulation, da kann man nicht zwei Spielmodi nebeneinander etablieren.

Und das von Gisibert angesprochende Balancing wäre nicht zu finden, das behaupte ich jetzt einfach mal. Denn wie soll man verhindern, dass dieser Modus missbraucht wird? Z.B.  indem man bestimmte Bürger einfach als Sammler schützt. Im Kriegsfall wären sie dann nicht angreifbar oder meinetwegen auch außerhalb des Krieges, während sie alle anderen Beliefern.

Mein Fazit: Wer hier friedlich spielen will, soll sich eine Gemeinschaft suchen, die das auch will, das erhöht die Chance eines pazifistischen Lebens.

[Yenzear]

Halte die Idee des Pazifismus auch für Kokolores.
Abgesehen davon sind Pazifisten, nur weil sie Gewalt ablehnen nicht davor gefeit, selbst Opfer eben dieser zu werden

[FinnHenson]

Ich teile ebenfalls die Skepsis und die Argumente von Erasmus und Yenzear. Bleibe aber dabei, was ich oben gepostet habe: Die Idee finde ich spannend. Und spannende Ideen sollte man m. E. erstmal eine Chance geben, sich zu entwickeln, statt sie im Keim zu ersticken. Das würde Stillstand bedeuten.

Ich teile Erasmus' Einwand, dass zwei Spielmodi nicht nebeneinander existieren können bzw. sollten und Yenzears Einwand, dass soviel Realismus sein sollte, dass Pazifisten auch Opfer werden können.

Allerdings finde ich den Grundgedanken verlockend, dass man seinem Spielcharakter eine ausgefeiltere Gesinnung gibt als nur "Vogelfrei" und "Gesetzestreu" und damit auch moralisch noch etwas mehr Schwung ins Spiel kommt.

Denkbar wäre zum Beispiel folgendes Modell, das die Einwände berücksichtigt:

3 Klassen: 1. Vogelfrei (wie gehabt), 2. Gesetztestreuer (wie gehabt), 3. Pazifist (neu, s.u.)

Klasse Pazifist

Gesinnungstechnische Nachteile im Spielgeschehen:
+ kann im Gegensatz zu 1. und 2. niemanden angreifen oder beklauen
+ kann als BM keine Kampfmaschinen kaufen
+ erhält kein Rückschlagrecht nach Angriffen

Gesinnungstechnische Vorteile im Spielgeschehen:
+ erhält die einzigartige Fähigkeit bei Diebstahl oder Angriff den Gegner zu überzeugen, dass die Tat nicht nett ist und der Gegner diese deswegen unterlässt (Chance erhöht sich z. B. durch Intelligenz um einen Punkt oder so im Verhältnis zum Diebesskill oder zur Intelligenz des Gegners), Statusmeldung: "Der Pazifist hat Dich überzeugt, dass Dein Verhalten unmoralisch ist. Du gehst nach Hause und überdenkst dein Leben. (Und willst ihm keine Killersticks verkaufen.)"
+ wird im Kriegsfall nicht automatisch zum Feind erklärt
+ erhält eine höhere Chance, dass seine Hütte aus Mitleid der Gegner nicht ganz zerstört wird oder so

Das sind natürlich jetzt wilde Ideen. In dem Fall würde aber die Klasse interessant sein für Leute, die tatsächlich eher pazifistisch spielen wollen, ohne dabei den Vogelfreien gänzlich den Spaß zu rauben.

Darf weitergedacht werden...

[Erasmus]

Ich finde man sieht sehr schön wie schwer es wäre so eine Klasse einzuführen. Und zwar völlig korrekt Pazifisten haben es schwer, wie ein Schaf im Wolfgehege.

Es ist eben leicht die Nachteile einzubauen(die ich sogar recht gelungen finden) aber die Vorteile zum Ausgleich passen nicht.

Moralische Aspekte liegen allein am Spieler und nicht an den Fähigkeiten anderer, also wenn ich wen beklauen will, mache ich das auch. Alle anderen Vorteile die Finn anführt, als auch alle die mir persönlich einfallen würden, würden stark zur Ausnutzen  einladen, wie etwa ein Alchemist als Pazifist im Krieg nicht angreifbar wäre und somit ein bedeutender strag. Vorteil wäre, da man diese Rolle auch als nicht Pazifist einfach annehmen kann. Das Problem dabei sehe ich also im Missbrauch der Funktion, zumal auch noch nicht geklärt ist, wie die Wechselmodalitäten aussehen sollen, also wann/wie wird man zum Pazifist und wie ändert mann seinen Status wieder?

Das sind Fragen die zu lösen sind. Mir persönlich fällt da keine befriedigende Lösung ein, zumal man auch noch gucken muss, wie man das programmieren will und ob der Mehrwert im spiel das rechtfertigt.

[Luxx]

Um die Frage des Mehrwertes im Spiel soll es doch hier wohl gehen.

Ich sehe die Umsetzbarkeit ebenfalls fraglich, da sie das bisherige Spielkonzept akut in eine andere Richtung als vorgesehen drängen könnte oder gar würde.

Mit der Wechselmodalität zumindest dürfte sich das umgekehrt verhalten wie bei den Vogelfreien: man wird sofort (wieder) gesetzestreu, wenn man den Pazifismus verlässt (und damit wieder angreifbarer), muss aber (wie beim Wechsel von vogelfrei zu gesetzestreu) eine gewisse Karenzzeit seine Redlichkeit, also seinen Pazifismus unter Beweis stellen.

Alle anderen Punkte sehe ich ebenso kritisch und strittig wie Erasmus, auch wenn es aus Sicht der wünschenden Spieler nachvollziehbar ist.

[Shini]

Keine Macht den Hippies!

Okay, ich finde den Gedanken, das Gesinnungssystem ein bisschen auszudifferenzieren spannend, aber den Pazifisten auszubalanzieren ist so gut wie unmöglich. Da es eine Machtsimulation ist, sollte Frieden nicht auf Knopfdruck möglich sein, sondern mit Ränkeschmieden, Beeinflussung oder Einschüchterung durch Stärkedemonstration, sowas eben.