Hallo
Ich liebe Endlosspiele, das heißt Spiele, die keine begrenzte Laufzeit haben.
Der Anreiz: Man kann sich etwas aufbauen, was nicht hinterher gelöscht wird. Viele Spiele versuchen das, stoßen dann aber doch auf Probleme:
Haben später startende Spieler reelle Chancen nach oben zu kommen?
Wie entwickelt sich das Spiel für die weit fortgeschrittenen?
Wie entwickelt sich die Wirtschaft, der Warenhaushalt?
Wird die Karte irgendwann aus allen Nähten platzen?
Das sind alles Fragen die sich ein Spiel mit einer festen Rundenlaufzeit nicht stellen muss. Man startet einfach immer wieder bei Null und für den veranschlagten Zeitraum sind alle Mechanismen so gebalanced, dass nichts aus dem Ruder laufen kann.
Viele der wirklich guten Simulationen und Strategiespiele, die ich kenne, beschränken sich daher auf feste Laufzeiten. Ich kenne ein ganz nettes Spiel, das eine Endlosspielzeit versucht, aber da geht es vermutlich gerade schief. Mit ist nur ein anderes Spiel bekannt, wo es tatsächlich gelingt, weil es da kaum Wachstumsmöglichkeiten für die Charaktere gibt und man innerhalb von drei Monaten auf dem Maximum ankommen kann, es aber auch nicht muss, weil das ganze kein Wettrennen, sondern mehr Rollenspiel ist und von den Aktionen und Interaktionen der Charaktere lebt. Dieses Spiel läuft seit etwa 6 Jahren mit einer großen Anzal von Spielern stabil.
die Frage ist nun:
Ist Artharia wirklich für eine Endlosspielzeit gedacht, bzw geeignet oder wünschen wir uns das nur sehnlichst?
Die Karte ist eine endliche Ressource, damit ergibt sich die Frage, ob Städte auch komplett zerfallen können, sodass sie verschwinden, bzw ob alles einen Kreislauf bildet, der ewig so weiterlaufen kann.
Anscheinend wachsen die Kosten für neue Städte, Häuser Attributslevel etc progressiv, sodass alles asymptotisch gegen eine natürliche Grenze läuft. Wie verhält sich aber die Wirtschaft, wenn alle Spieler auf einem hohen Level agieren?
Wenn ich das richtig verstanden habe, haben wir auf der jetzigen Karte bereits mehr Städte, als in der beta überhaupt vorhanden waren. Haben Neueinsteiger wirklich Chancen alte Spieler einzuholen, oder wachsen die Hüttenkosten mit der Anzahl der Städte auch für neueinsteiger rapide an? Welche Möglichkeiten gibt es, wenn man bereits zwei Berufe hat sich weiter zu entwickeln?
Wäre eine größere Karte nicht schöner, damit der Standortfaktor für Städte wirklich wichtig wird? Momentan poppen überall Städte aus dem Nichts auf und es ist völlig egal, welche Ressourcen in der Nähe verfügbar sind. Mit einem Pferd lassen sich alle Wege innerhalb eines Tages recht einfach bewältigen.
Das sehr begrenzte Szenario und der Wettlaufcharakter lassen eine endliche Spielzeit hier sinnvoller und funktionsfähiger erscheinen.
Um ein Endlosspiel hinzubekommen, müssen meiner Meinung nach folgende Fragen angegangen werden:
Welche Möglichkeiten gibt es, den Wettlauf und das gierige Streben nach immer mehr Macht und Geld zu entzerren?
Wie kann man das Spiel entschleunigen?
Wie schafft man differenziertere Nischen und Spezialisierungen?
Wie schafft man Spielanreize, die nicht auf Macht oder Geldzuwachs abzielen?
Meine Vorschläge hierzu wären:
eine größere Karte, auf der es mehr zu entdecken gibt
wirkliche Standortkriterien für Stadtgründungen, die Handelsreisen erzwingen
Entwicklungsmöglichkeiten und Spezialisierungen für bestehende Berufe
die Möglichkeit Lehrlinge einzustellen und Anbauten gemeinsam zu nutzen (hilft Neueinsteigern)
Hafenstädte und Seereisen ermöglichen
mehr Aktionsmöglichkeiten schaffen, die nicht den Profit als vorrangiges Ziel haben
regressiveres Attributs- und Fähigkeitswachstum. Am Anfang schnell, aber später stärker bremsen, damit Neueinsteiger leichter aufholen können
ein Avatar, mit dem man sich identifizieren und den man ausrüsten und einkleiden kann
Items, die man sich in die Hütte stellen kann
mehr Konsumgüter. Momentan gibt es nur Konsum durch Hunger, und Krankheit. Man könnte Waren einführen, die die Laune verbessern oder Kunstgegenstände für Sammler, Dinge, die Prestige bringen.
auf einer größeren Karte könnte es Klimazonen geben. Exotische Gewürze, die in der Heimat nicht wachsen
Ressourcenquellen dynamischer gestalten. Das Anlegen von Minen im Gebirge und Forsten im Tieflend ermöglichen. Ressourcenquellen auch veröden lassen.
Diese kleine Liste soll nur als Anregung für eine weitreichende Diskussion dienen. Ich hoffe auf viele neue Ideen und Vorschläge von euch, die auf eine längere Spieldauer abzielen.
(Der Text ist geklautr lohnenswert sich da nochmal Gedanken drüber zu machen)